Wort für Sonntag

P. Heinz Schneider SVD

„Unser Leben sei ein Fest“
Nun, wer eine Feier veranstalten will, steht vor der Frage: „Was setze ich meinen Gästen vor?“ Wein oder Sekt oder Bier. Der Wein hat einen langen Weg hinter sich. Er muss zunächst gewachsen und gekeltert sein. Das setzt Erfahrung und sorgsame Pflege voraus. Jesus spricht von sich als dem Weinstock, am dem wir als Reben Frucht bringen sollen.
In der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten will Jesus seine Jünger darauf vorbereiten, dass sie ohne ihn das weiterführen sollen, was er begonnen hat. Er traut ihnen das zu. Er mutet es ihnen zu, denn sie können das nicht auf sich allein gestellt vollbringen, sondern nur durch ihn und durch den Vater. Er ermuntert sie, dass sie in ihm und mit ihm verbunden bleiben, wie die Reben mit dem Weinstock in Verbindung sind, damit sie Früchte tragen können.

Die Bedeutung der Eucharistiefeier
Den Wert der gemeinsamen Eucharistie haben manche von uns in bzw. nach der Corona-Pandemie wieder neu erfahren. Was es ausmacht, sich nicht mehr so treffen und zusammen sein zu können wie bisher. Im kleinen Kreis der Familie oder allein den Gottesdienst am Fernsehen zu verfolgen. Nach dem Gottesdienst sich nicht mehr treffen und austauschen zu können. Aber auf der anderen Seite gab und gibt es reichhaltige Erfahrungen des Jesuswortes: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20) Eucharistie als Danksagung und Lob Gottes in Gemeinschaft wird da ganz anders erfahren. Und dennoch: all das Gute, dass die Menschen in dieser Krisenzeit erlebt und gestaltet haben, sollte nicht verloren gehen. Das Volk Gottes, das sich seines prophetischen, priesterlichen und königlichen Auftrags (wieder!) bewusst geworden ist, hat oft ein neues und nicht mehr gekanntes Selbstbewusstsein entwickelt. Es hat (wieder!) entdeckt, dass wir alle gesandt sind in unsere Welt, Gottes Wort zu verkünden und lebendiges Brot für den Hunger der Welt zu sein. Eine bloß aus Tradition und Gewohnheit „gefeierte“ Eucharistie ist wohl kaum das Zeichen, das Jesus seinen Jüngern und uns hinterlassen hat. Die Verbundenheit mit ihm, dem Weinstock, gibt es in vielfältiger Form, und sie ist auch nicht an eine einzige Konfession gebunden. Der Geist Gottes, den Jesus uns verheißen hat, lässt sich nicht einsperren oder exklusiv vereinnahmen.

Der Weg der Kirche
Unser Glaube baut auf der Glaubenserfahrung anderer, der jungen Kirche damals und der folgenden Gemeinden auf. Und das geht weiter, viele Impulse der heutigen jungen Kirchen können da oft unseren eingeschränkten Blick als Kirche in Europa befruchten und erweitern. Ein oft steiniger und mühsamer Weg, der immer auch von Leid und Versagen, von Kreuz und Tod begleitet ist. Wenn wir in der Eucharistiefeier sagen: „Deinen Tod, oh Herr, verkünden wir…“, frage ich mich oft: Tun wir das auch und was verstehen wir darunter? Sind wir nicht auch (wie viele heute) mehr auf einen Glauben „light“, einen bequemen Glauben aus, der nicht wehtut? Paulus, so berichtet uns die Hl. Schrift, hat sich mit Feuer und Eifer für das Evangelium eingesetzt – weil er Jesus begegnet ist. „Er (Barmabas) berichtete ihnen, wie Saulus auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass dieser zu ihm gesprochen habe und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu aufgetreten sei.“ (Apg 9,27) Wir als Kirche, als Volk Gottes in dieser Welt unterwegs, sind immer aufgerufen, von unserem Glauben so Zeugnis zu geben, dass er für andere als Einladung erfahren wird. Gott zwingt niemanden zu glauben. Mission, trotz aller Problematik ihres Verständnisses, ist also immer aktuell und verliert nie diesen Auftrag. Eine Kirche, die sich nicht als missionarisch versteht, kann sich legitim nicht Kirche Jesu Christi nennen.

Was uns als Kirche am Leben hält
Es sind nicht die großen Strukturen oder die prächtigen Gebäude, nicht das öffentliche Ansehen und der bis in die Politik hineinreichende Einfluss, der die Kirche groß macht, sondern ihr Dienst an den Menschen, und da gerade den Kleinen, den Armen und an den Rand gedrängten. Wo das nicht gelebt wird, hat Kirche versagt und ist zum Untergang verurteilt. Solange wir mit Jesus und seiner Sendung verbunden sind, werden wir auch Früchte tragen und den Menschen nahe sein. Dann werden wir wachsen und Früchte bringen durch die Hilfe des Heiligen Geistes. Wir befinden uns ja, nicht nur in Europa, in einer fundamentalen Krise der Glaubwürdigkeit als Kirche. Aber geht es in erster Linie um unsere Glaubwürdigkeit, oder doch mehr um die Glaubwürdigkeit des gelebten Evangeliums? Oder mehr noch um den Verlust des Einflusses und der Macht der Kirche in der Öffentlichkeit. Manche Bischöfe in Lateinamerika haben des Öfteren darauf hingewiesen: dort, wo die Kirche arm ist, wenig oder keinen großen öffentlichen Einfluss hat, ist sie lebendig und in einem guten Sinn attraktiv.

Wovon wir uns trennen müssen
Der Verzicht auf Macht und Einfluss in der Gesellschaft kommt von der Botschaft Jesu her, der gekommen ist, nicht um bedient zu werden, sondern zu dienen (Mk 10,45) Wohin wir als Kirche heute gerufen sind, entspricht mehr dem Bild einer „verbeulten Kirche“, wie es Papst Franziskus ausgedrückt hat, im Gegensatz zu einer mächtigen und verbeamteten Kirche, die mehr auf das Kirchenrecht schaut und baut als auf das Evangelium. Es scheint so – auch wenn wir auf andere Kirchen und ihre Erfahrungen schauen -, dass dies eher auf einem synodalen als auf einem weitgehend von der Hierarchie bestimmten Weg in eine gute Zukunft führt. Ich verstehe die immer wieder geäußerte Befürchtung und Angst nicht, das sei gefährlich und könne nicht gut gehen. Der Deutsche Weg führe in die Irre. Hoffen wir, dass die Welt-Synode da neue Möglichkeiten und Türen öffnet, wie „Kirche heute“ geht. Ich bin davon überzeugt: Gottes befreiender und tragender Geist wird sich durchsetzen – auch gegen unsere Befürchtungen und Ängste. Das war so in der Urgemeinde und den jungen Kirchen – und wird sich heute fortsetzen.

Seht, ich mache alles neu (Off 21,5)
In der Offenbarung des Johannes lesen wir: „Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.“ (Off 21,5) Gott wird alles erneuern. Wir sind weder die Herren der Geschichte, noch können wir aus ihr herausspringen – so sehr wir uns auch anstrengen. Praktisch gesprochen: Wir können nicht alles umkrempeln, dürfen aber auch nicht alles laufen lassen wie bisher. Unsere Spiritualität muss sich am Leben und der Botschaft Jesu im Heute orientieren. Verbunden mit ihm können wir auch die Herausforderungen unserer Zeit meistern; können wir Kirche wieder jung und lebendig machen, so wie Er sie gewollt hat; haben wir trotz aller Schwierigkeiten und Unkenrufe eine Zukunft nicht nur für uns, sondern für alle Menschen.
HL. MESSEN

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28 april 2024
8:00
  • Za zm. męża Józefa Wycisk, rodziców Elfrydę i Józefa, Annę i Alfonsa Przybyła. Franciszka Kachel, Maksymiliana Mika, Anielę i Henryka Rzytki, Annę i Bernarda Janosz i zm. z pokrewieństwa Przybyła-Wycisk.
10:30
  • Za zm. Maksymiliana i Marię Kiszka zm. z pokrewieństwa Kiszka-Pendziałek-Piontek-Cyran i dusze w czyśćcu cierpiące.
12:00
  • Rozpoczęcie procesji i zawodów konnych.
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