Wort für Sonntag

P. Vijay Tirkey SVD

Haben Sie Rituale für Ihren Alltag? Es müssen nicht unbedingt religiöse oder traditionelle Rituale sein. Es können auch kleine und persönliche Dinge sein, die wir tagtäglich achtsam vollziehen. Sie schenken mir Sicherheit und Geborgenheit. Es geht einfach damit los, wann und wie ich in einen neuen Tag starte. Mit WhatsApp oder mit einer kurzen Andacht? Gehe ich regelmäßig am Mittag spazieren? Wie gehe ich ins Bett am Ende des Tages, mit einer kurzen Lektüre oder Besinnung mit Tagesrückblick? Wiederkehrende Rituale, sei es Gebet, Liturgie oder einfach kleine Dinge des Alltags geben meinem Leben Würde und Qualität. Dazu gehört der ausgewogene Rhythmus zwischen Arbeiten und Ruhen, Tun und Lassen. Der heilige Benedikt von Nursia, Vater des Abendländischen Mönchtums brachte es schon vor 1500 Jahren mit der Kurzformel auf den Punkt: "Ora et labora – bete und arbeite." Seine Leitlinien waren: der Wert des einzelnen Menschen als Person, die Würde der Arbeit als Dienst an Gott und den Menschen und die Notwendigkeit des betrachtenden Gebets.

Den Sabbat heiligen – dazu werden wir am heutigen Sonntag aufgerufen. Wie wir wissen, war und ist der Sabbat für Israel das Zeichen seiner Freiheit und seines Stehens im Gottesbund. Wir Christen feiern nicht mehr den jüdischen Sabbat, sondern den Sonntag, den Tag der Auferstehung des Herrn. Der Sinn der Feier ist die Begegnung mit Christus, dem Auferstandenen: im Wort, im Sakrament und in der Glaubensgemeinschaft.

Den Sabbat heiligen heißt aber auch über das Menschenbild nachzudenken, gerade in unserer heutigen Welt. Immer mehr wird der Mensch als Macher und Konsument betrachtet und beurteilt. Machst du was, hast du was, dann bist du was. Es macht Sinn, dass die Kirche sich einsetzt für die Erhaltung des Sonntages als einheitlichen freien Tages der Woche, wie auch immer die politischen Diskussionen dazu stehen mögen. Dieser Tag soll zur geistlichen und religiösen Erbauung dienen und uns daran erinnern, dass wir als Ebenbild Gottes erschaffen worden sind, mit Würde und Freiheit, dass wir uns bemühen, unsere Beziehung zu Gott, unserem Schöpfer, zu pflegen. Dieser Blick hat Folgen, in meinem Umgang mit Arbeiten und Ruhen, Machen und Besinnen. „Sabbat“ kommt von „aufhören“, „ruhen“. Vorbild ist Gott selbst, der am siebten Tag ruhte, nachdem er alles geschaffen hatte. So heiligt er den siebten Tag. Und das sollen auch wir Menschen tun, die zu ihm gehören.
„Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat“, sagt Jesus zu den Pharisäern. Am Sabbat ruhen heißt nicht, dass ich nicht agieren darf oder muss. Menschliche Not setzt heiligste Normen außer Kraft. Die religiösen Vorschriften sind zugunsten des Menschen da. Werden Vorschriften verabsolutiert, haben sie ihren ursprünglichen Sinn verloren. Gnade vor Recht, Gnade vor Gesetz: Das hat Jesus vorgelebt. Demonstrativ heilt er den Mann, dessen Hand verdorrt war, wie wir hörten. Der Mensch wird von Jesus in den Mittelpunkt gestellt.

„Achte auf den Sabbat: Halte ihn heilig, wie es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht hat“, heißt es im Buch Deuteronomium. Was heißt das für mich ganz konkret? Wie kann ich den Sabbat heiligen? Dabei sollte es sich in erster Linie nicht lediglich um die Erfüllung der Vorschriften und Gebote handeln. Es kommt darauf an, ob ich mit ganzem Herzen bei der Sache bin. Wie pflege ich meine Sabbatruhe? Als Christ sollte ich mir die Mühe machen, den Spuren Jesu zu folgen. Das Leben und Verhalten Jesu führt mir immer wieder vor Augen, dass er selbst eine intime Beziehung zu Gott, seinem Vater gepflegt hat. Er zog sich häufig an einsame Orte zurück, um zu beten. Nehme ich mir Zeit, suche ich Orte, sei es die Gemeinschaft der Kirche, seien es Wallfahrtsorte oder in die Natur, wo ich Kraft für meine Seele schöpfen und meine Verbundenheit mit Gott stärken kann?

Jesu Leben war ein Leben voller Begegnungen, mit Menschen aller Schichten – Begegnungen mit den Reichen bei Festen und Feiern; Begegnungen vor allem mit denjenigen, die in Not oder krank, einsam, ausgeschlossen, lebensmüde und halbtot waren. Durch seine herzliche Begegnung und Berührung baute er sie auf und machte die Totgeglaubten wieder lebendig. Wie ist mein Leben? Suche ich Begegnung mit Menschen, vor allem mit denjenigen, die mich brauchen würden? Es muss nicht immer etwas Außergewöhnliches sein. Ein überraschender Besuch, ein kurzes Telefonat, oder ein herzlicher Small Talk auf den Straßen. Oft genügt es.

Möge der Herr des Sabbats und der Herr unseres Lebens mit seinem Segen uns stets begleiten, damit es uns gelingt, auf seinen Spuren zu bleiben.
HL. MESSEN

 Sonntags: 07:00 | 10:30
                        14:00 Andacht

Werktags:
        Mittwoch u. Frietag
        am sonsten


07:00
18:00

 

Kalender der Intentionen
Intentionen für diesen Tag
Keine freien Termine
Freie Termine
1 juni 2024
8:00
  • W intencji czcicieli Najświętszej Maryi Panny, zwłaszcza Róż Różańcowych.
17:00
  • Cicha adoracja Najświętszego Sakramentu z okazją do Spowiedzi św.
18:00
  • Za zm. Jadwigę i Wilhelma Dziadzia, syna Henryka, zm. z rodzin Dziadzia i Reichel, Franciszka Klima, Annę i Stanisława Molenda, zm. kapłanów i dusze w czyśćcu cierpiące.
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