Wort für Sonntag
Michael Schmitt, Pfr.
Denn Kind Gottes ist darum nicht nur eine Beziehung, sondern ein Zustand, es ist Wesensmerkmal des höchsten Geschöpfes, des Menschen. Ausgedrückt wird dieses Kind sein dadurch, dass der Mensch, wie Gott, zur Liebe fähig ist, er ist ein Beziehungswesen, deshalb auch Jesus als Auferstandener, und wir alle wissen wer am Kreuz hing und hängt. Jesus! Und wie es die helle Farbe und die Osterkerze zeigt ist er auferstanden. Denn ihm, Jesus, liegt wirklich etwas an uns Menschen. Er der gute Hirt geht dem verlorenen Schaf nach und er gibt sein Leben hin für die Schafe. Jesus gibt sich hin und zwar um den Menschenwillen. Denn von irgendeinem Nutzen, den der Hirte davon hätte, ist im Evangelium, nicht die Rede.
„Wo ich auch stehe, du warst schon da.
Wenn ich auch fliehe, du bist mir nah.
Was ich auch denke, du weißt es schon.
Was ich auch fühle, du wirst verstehn.
Und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.
Und dass du mich beim Namen nennst und mir vergibst.
Herr, du richtest mich wieder auf, Und du hebst mich zu dir hinauf.
Ja, ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.
Das Bild des guten Hirten enthält eine enorme Herausforderung: Nichts Geringeres wird da verlangt als sein Leben hinzugeben. Wie so oft im Evangelium finden wir hier ein Ideal, das fasziniert und motiviert, aber kaum ganz zu erreichen ist - vor allem nicht aus eigener Kraft. Auch wenn mich das ziemlich überfordert, will ich doch den Ruf Jesu an mich heranlassen - im Vertrauen auf ihn, den wahren guten Hirten. Er selbst muss mich so formen, dass ich ihm ein wenig ähnlich werden kann. Manchmal gelingt es uns ja schon, ganz aufzugehen im Dienst an anderen. Dann erleben wir, hoffentlich wie wir getragen werden, oft über die Grenzen meiner natürlichen Belastbarkeit hinweg - und wie ich mich dabei auf eigentümliche Weise sehr glücklich fühle. So sage ich uns ein Gebet, das in einem modernen Lied (A. Sevison / H.J. Eckstein) enthalten ist zum Schluss schenken: „Lass mich sein für die Welt wie ein Hirte, der für andere lebt - bete ich. Herr, du selbst bist der allertreuste Hirte, darum sei du das nun auch durch mich!“